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Assisi ist nicht so sehr eine Stadt mit Werken hoher Kunst, sie ist vielmehr jene Stadt, in der mit Franziskus ein neuer Geist lebendig wurde. Das Wehen dieses Geistes vermag noch heute Herzen zu berühren. Der Mensch sehnt sich in aller Komplexität der Welt nach Einfachheit, Freude und Frieden. Wichtig sind in Assisi darum nicht große Maler und Künstler, sondern die Heiligen Franziskus und Klara.

Und auf ihren Spuren war die 57-köpfige Pilgergruppe aus Bütthard unterwegs. Los ging es am Abend des Pfingstsonntags, den 19. Mai 2013. Nach der Nachtfahrt trafen die Pilger am Pfingstmontag Morgen auf dem La Verna ein. An diesem Ort, auch das franziskanische Golgotha genannt, wurde der Hl. Franziskus stigmatisiert. Die Kraft des Evangeliums spiegelte sich im großen gemalten Kreuzgang dieser Kirche wieder, den Pfarrer Möckel, der die Gruppe begleitete, historisch und geistlich erklärte. Anschließend führte die Fahrt dann nach Assisi, in der die Gruppe im Hotel Roma ihre Zimmer bezog. Nach einer Mittagspause begann die Wanderung nach San Damiano, wo die Gruppe einen berührenden Heilungsgottesdienst und eine Führung unter der Leitung von Pfarrer Möckel erfahren durfte. Nach dem Abendessen im Hotel fand der erste Tag der Reise mit Singen, Tanzen oder bei Gesprächen seinen Ausklang.

Nach dem Morgenlob am zweiten Tag machte sich die Gruppe zur Besichtigung der Kirche St.Chiara auf. In dieser Kirche liegen die sterblichen Überreste der heiligen Klara aufgebahrt, die die Möglichkeit für Gebete ermöglichten. Nach dieser beeindruckenden Besichtigung wurde noch die Stalletta und das Elternhaus angeschaut. Überwältigt nahm die Gruppe ihr Mittagessen im Hotel ein, von wo aus am Nachmittag die Wanderung zur Basilika San Francesco vorgenommen wurde. Dort angekommen wartete schon Bruder Thomas auf die Gruppe, der sie durch die Basilika führte. Am Grab des Hl. Franziskus hatten die Pilger die Möglichkeit inne zu halten und zu beten. Man konnte die Besonderheit und den Geist des  heiligen Franziskus spüren – es ist wahrhaftig ein heiliger Ort. Mit dem Gottesdienst bei den deutschen Schwestern fand der vielgebende Tag seinen Abschluß – der Abend stand zur freien Verfügung.

 

Am Mittwoch bestieg die Gruppe bereits früh am Morgen den Bus – die Fahrt ging nach La Foresta ins Rietital.

La Foresta ist ein sehr ruhiger Ort – ein Ort um sich selbst wieder zu finden, ein Ort der Stille. Unter den Ausführungen und Erklärungen von Pfarrer Möckel wurde dieses Heiligtum besichtigt. Pfarrer Möckel gab der Gruppe Impulse mit auf den Weg, Impulse um Gesagtes im eigenen Leben wieder zu finden und zu überdenken. Beeindruckt führte der Weg dann weiter nach Greccio wo in einem Restaurant das traditionelle Nudelessen auf die Gruppe wartete. Frisch gestärkt wurde in Greccio das Heiligtum besichtigt und mit dem Impuls zur Menschwerdung ein Gottesdienst abgehalten. Nach der Rückfahrt nach Assisi und dem dort eingenommenen Abendessen fand sich eine Gruppe zusammen, die auf dem Kirchplatz der St.Chiara tanzten. Zuerst waren es wenige, und dann fanden sich immer mehr Menschen ein – Menschen verschiedenen Alters und Nationalität, alle tanzten zusammen und hatten Spaß und spürten den großen Zusammenhalt. Eine besondere Atmosphäre umgab diesen Abend.

Am Donnterstag machte sich die Gruppe bereits sehr früh zur Wanderung nach Carceri auf. Es war ein sehr regnerischer Tag, doch das störte die Wanderer nicht. Ausgerüstet mit Schirmen und Regenjacken stiegen sie den steilen Weg hinauf. Oben angekommen erwarteten sie Impulse und ein Gottesdienst in der Kapelle. Es war eine kleine Kapelle, die durch die 57 Pilger gut besetzt war. Eine Gruppe mit 50 Jugendlichen wollte im Freien einen Gottesdienst halten, das durch den strömenden Regen aber leider nicht möglich war. So klopften sie an die Türe der Kapelle und wurden aufgefordert hereinzukommen. Es wurde eng, dennoch fanden die Jugendlichen auf Treppen, Boden und zum Teil auf den Bänken und Stühlen noch Platz. Es wurde ein wunderbarer Gottesdienst, der von der Bereitschaft aller gemeinsam zu feiern, mitgetragen wurde. Nach diesem Erlebnis stand nach der Rückkehr nach Assisi der Nachmittag zur freien Verfügung. Am Abend wurde spontan das Chiara-Musical besucht. Junge Menschen spielten und sangen das Leben des Franziskus und Klara in beeindruckender Weise nach.

 

Nach dem Morgenlob des folgenden Tages machte sich die Gruppe in das 3 km entfernte Santa Maria degli Angeli auf – der Ort der Wiege der franziskanischen Familie und der Ort des Heimgangs des Franziskus. Die Kirche Maria degli Angeli wurde zum Schutz der kleinen Kapelle Portiunkula gebaut – sie schützt eine von Franziskus wieder aufgebaute und wunderschöne Kapelle. Diese befindetsich noch im Originalzustand und ist inzwischen ca. 1000 Jahre alt.

Nach dem Rückweg stand der Nachmittag zur freien Verfügung – es machte Spaß verschiedene Orte im Alleingang oder einer kleinen Gruppe zu erkunden, sich selbst eine kleine Auszeit in der Stille zu gönnen, in sich zu gehen an einem heiligen Ort. Der Abend stand ebenfalls zur freien Verfügung, der wieder im Zeichen des Tanzes stand.

Am Samstag Morgen wurde bereits das Gepäck in den Bus verladen – dennoch hatte die Gruppe am Vormittag noch die Gelegenheit unter der Leitung von Pfarrer Möckel verschiedene Stätte in Assisi zu besichtigen. Der Nachmittag stand wieder zur freien Verfügung, in dem die Pilger die Möglichkeit nutzten, um Eis zu essen und Orte zu besuchen, die für sie wichig waren. Um 17.00 Uhr traf sich die Gruppe zum Segensgottesdienst in St.Stefano ein. Diese kleine und einfache Kirche machte diesen Gottesdienst sehr besonders, zudem fand Pfarrer Möckel und Diakon Jaksche segensreiche Worte die keinen der Pilger unberührt ließen. Nach dem gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria hieß es dann um 22.00 Uhr Abschied von Assisi zu nehmen.

Nach der Nachtfahrt kamen die Pilger um 8.00 Uhr in Wörgl, Österreich an. Dort wartete im Tirolerhof ein Frühstücksbuffet auf sie. Frisch gestärkt wanderte die Gruppe den Franziskusweg, auf dem es immer neue Impulse und Gedanken mit auf den Weg gab. Den Abschlußgottesdienst dieser vielgebenden Woche feierten die Pilger in der Andreaskapelle. Nach dem gemeinsamen Mittagessen machte sich der Bus mit den Pilgern auf die Heimreise. Dort erwarteten sie ihre Familienangehörigen, und in ihren Herzen brachten sie PACE ET BENE – FRIEDEN UND HEIL mit nach Hause.

Bilder und Text: Karin Wirnsberger-Selby

 

 

 

 

 

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